Mit
einem großen öffentlichen
Auftaktforum startete die Stadt Solingen am 9. Oktober 2019 offiziell ihre
Wohnbauoffensive, die von einer breit angelegten Plakatkampagne mit dem Slogan „Mensch, wie willst
Du morgen wohnen?“ begleitet wird.
Insgesamt
folgten fast 200 Interessierte, darunter viele Akteure der Solinger
Immobilienwirtschaft sowie zahlreiche Solinger Grundstückseigentümer(innen),
Architekten, Bauherrn und politische Vertreter der Einladung der Stadt Solingen
und nutzten dabei die Gelegenheit, sich im Rahmen eines
veranstaltungsbegleitenden Info-Marktes mit Expertinnen und Experten der
Stadtverwaltung, der Stadtsparkasse sowie der Verbraucherzentrale
auszutauschen. An insgesamt 10 unterschiedlichen Ständen konnten sich
Interessierte zu allen Fragen rund um die Grundstücks- und Immobilienentwicklung, wie
zum Beispiel zum Planungsrecht, zu Bauanträgen, zur Grundstücksbewertung, zu
Natur-, Umwelt- und Baumschutz, zur energetischen Sanierung, dem barrierefreien
Wohnungsumbau sowie zu Fragen der Förderung und Finanzierung informieren
lassen.
Solingen
ist eine wachsende Stadt, deshalb wird zusätzlicher Wohnraum gebraucht.
Prognosen, die dem im Frühjahr 2019
beschlossenen Handlungskonzept Wohnen zu Konzept zugrunde liegen, gehen davon
aus, dass bis zum Jahr 2040 bis zu 5.300 zusätzliche
Wohnungen benötigt werden.
In
Kooperation mit privaten Grundstückseigentümern, Investoren,
Bauträgern und
Wohnungsbaugenossenschaften sollen daher verstärkt neue Wohnungen errichtet,
vorhandene Gebäude saniert und noch
ungenutzte Bauflächen entwickelt
werden. Ziel ist es, jährlich
durchschnittlich mindestens 250 neue Wohnungen zu bauen. Der neue Wohnraum
soll vor allem in Baulücken und auf Brachen
innerhalb der Stadt entstehen, nicht „auf der grünen Wiese“. Die Vorteile: Die
vorhandene Infrastruktur wird optimal genutzt und die Wege sind kurz. Zudem
wird der Naturraum so wenig wie möglich durch Neubauten in Anspruch
genommen, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Um
Solingens Baupotentiale zu aktivieren soll daher in Kürze ein Wohnbaulandkataster,
das sich in erster Linie an Grundstückseigentümer, private
Bauherren, Projektentwickler und Architekten richtet, gestartet werden. Das
Wohnbaulandkataster im ersten Schritt nur Flächen innerhalb des
Stadtgebiets vor, für die bereits grundsätzlich Baurecht
besteht. Sie könnten also sofort
oder in absehbarer Zeit bebaut werden. Ein erster Info-Markt für Eigentümerinnen und Eigentümer solcher Grundstücke im August 2019
hat bereits großes Interesse an der
Entwicklung von Flächen geweckt.
Im
Rahmen des Auftakt Forums am 09.10.2019 wurden die wesentlichen Bausteine der
Wohnbauoffensive, die sich an den vier Leitthemen
- Mehr und bezahlbaren Wohnraum schaffen
- Vielfältige Wohnformen realisieren
- Lebendige Quartiere entwickeln
- Flächen nachhaltig nutzen,
orientiert, vorgestellt. Diese wird von der neu erstellten Website www.wohnbauoffensive-solingen.de, auf der viele Informationen und Beratungsangebote der Stadt zum Thema Wohnen zusammengefasst sind, begleitet.
Oberbürgermeister Tim
Kurzbach hob in diesem Zusammenhang in seiner Begrüßung hervor, dass die
Stadt Solingen bei der Bewältigung
der Herausforderungen der aktuellen Wohnungsmarktentwicklung und der
erfolgreichen Umsetzung der Wohnbauoffensive auch auf die Unterstützung aller
Wohnungsmarktakteure angewiesen sei: „Damit die Wohnbauoffensive gelingt,
braucht es die Expertise und Mitwirkung aller wohnungsmarktrelevanten Akteure
in Solingen.“
Im
Zuge der sich anschließenden
Podiumsdiskussion nutzten auch zahlreiche Veranstaltungsteilnehmerinnen und
-teilnehmer die Möglichkeit, den an
der Diskussion beteiligten Wohnungsmarktexperten weitergehende Fragen zu
stellen. An der von Norbert Nähr
(SUPERURBAN) moderierten Diskussionsrunde nahmen dabei neben Hartmut Hoferichter
(Stadtdirektor), Torsten Bölting
(Geschäftsführer InWIS),
Angelika Nowotka (Vorsitzende des Vereins Wohnen in Gemeinschaft e.V.), Ulrich
Bimberg (Vorstand des Spar- und Bauvereins Solingen e.G.) und Axel Köpsell (Geschäftsführer der PrymPark
Quartiergesellschaft GmbH) teil. Inhaltlich standen hierbei insbesondere die Möglichkeiten bei der
Realisierung neuer Wohnbauflächen,
die Qualitäten im Wohnungsneu-
und Altbau sowie die Vielfältigkeit
des Wohnraumbedarfs am Beispiel gemeinschaftlicher Wohnformen im Vordergrund.
Um aufzuzeigen, was im Wohnungsbau im Bereich der Innenentwicklung möglich ist, wurden
ergänzend innovative
Beispiele aus anderen Städten gezeigt, die
sich jetzt auch auf der Internetseite wiederfinden.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Interesse der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer an der Wohnbauoffensive, insbesondere bei der Entwicklung von
konkreten Flächen, sehr groß ist. Diesen positiven Impuls des Auftaktforums wollen wir für die nächsten Schritte im Rahmen der Wohnbauoffensive nutzen.